Wissenswertes über den OPEL GT:

OPEL GT - Projekt 1484

Auf Empfehlung von GM entschied man sich bei Opel einen Sportwagen zu bauen, da ein Sportwagen dem Image eines Autoherstellers nur förderlich sein kann. Wer letztendlich die Entscheidung getroffen hat, ist heute nicht mehr
eindeutig nachvollziehbar. Jedes Buch kennt hier andere Namen. Wie dem auch sei, unter Chefdesigner Erhard Schnell präsentierte Opel 1965 auf der IAA in Frankfurt die Studie "GT-Experimental".

Schon zu diesem frühen Zeitpunkt wurde an einem "Aero-GT" gearbeitet, der jedoch leider nie in Serie ging. Es existieren eindeutig zwei Stück dieses Targas, wovon einer Eigentum von Opel, der andere in Privatbesitz ist.

Produktion

Nach kleineren Retuschen an Front (z. B. Scheinwerfer, Blinker) und Heck (z.B. Hörner) ging der Opel GT 1968 in Serie. Da die Porduktionswerke in Deutschland durch den damaligen Kadett B ausgelastet waren, entschied man
sich die Karosse in Frankreich bei "Chausson" und "Brissoneau & Lotz" fertigen zu lassen. Die Endmontage fand dann in Bochum statt. Rund 60 Prozent der damaligen Produktion wurde in die USA exportiert und über Buick-Händler vertrieben.

1973 kam das Ende für den GT. Die verschärften Sicherheitsbestimmungen (Stichwort Stoßstangen) in den USA, wollten so gar nicht an den GT passen. Hinzu kam, daß "Chausson" und "Brissoneau & Lotz" durch Renault die
Kapazitäten dringend selbst benötigte. Opel beschäftigte sich mit einem Nachfolger, dem GT-2, der jedoch nicht in Serie ging.

Somit ist der Opel GT bis heute fast der einzige (Opel Speedster), kompromisslose Sportwagen der Marke Opel. Sein zeitloses, elegantes und schnittiges Design sorgte damals wie heute für aufsehen.

Technische Daten

  Motor 1,0SR - ohv 1,9S - cih
  Zylinderzahl 4 Reihe 4 Reihe
  Bohrung 75,0 mm 93,0 mm
  Hub 61,0 mm 69,8 mm
  Hubraum 1078 ccm 1897 ccm
  Leistung 60 PS (5200/min) 90 PS (5100/min)
  Vergaser 2 Solex PDSI-2 1 Solex 32 DIDTA-4
  Wendekreis 10,78 m 10,78 m
  Reifen 155 SR 13 165 HR13
  Felgen 5 J x 13 5 J x 13
  Höchstgewschwindigkeit 155-157km/h bei 5800/min im 4.Gang 185-190 km/h bei 5800/min im 4.Gang
  Beschleunigung 0-100km/h 16,3 s 10,5 s

Ausstattungen

Ausstattung GT 1100
• Gummimatten als Bodenbelag vom und hinten.
• Schwarze Kunstleder-Ausstattung.
• Deckenbespannung ebenfalls in schwarzem Kunstleder und Kunstoffvorhang für Heckraum.
• Sitze mit 28 Zoll Rückenlehnenhöhe. Die Sitze können mehrfach verstellt werden, die Rückenlehne ist dreifach justierbar und kann nach vorn umgeneigt werden.
• Haltegriff für Beifahrer an Türinnenverkleidung.
• Dreipunkt-Sicherheitsgurte.
• Zigaretten-Anzünder.
• Drehzahlmesser.
• Drehstrohm-Lichtmaschine.
• Batterie mit 38 Ah.
• Zwei zusätzliche Halogenscheinwerfer für das Fernlicht, mit Standlicht und Lichthupe.
• Rückfahrscheinwerfer.
• Wamblinkanlage.
• Gürtelreifen 155 SR13.
• 3-Blatt-Vorderfeder, Schraubenfedem hinten.
• Ablagefach zwischen den Sitzen.
• Abschließbarer Tankdeckel.
• Scheibenwaschanlage über Fußpumpe.

Ausstattung GT 1900
Wie GT 1100, jedoch zusätzlich:
• Teppich Bodenbelag vorn und hinten einschließlich Gepäckablage.
• Drei verschiedene Innenfarben für den deutschen Markt.
• Amilehne wie Rekord L.
• Spiegel in Beifahrer Sonnenblende.
• Elektrische Scheibenwaschpumpe.
• Amperemeter und Öldruckmesser, mit im Instrument integrierten Kontrolleuchten für Ladestrom und Öldruck.
• Zusatzbeleuchtung für Motorraum und Zigaretten-Anzünder.
• Batterie 44 Ah.
• Zierleisten an Tür- und Seitenwandfenstem.
• Verchromte Radzierringe.
• Gasdruckstoßdämpfer Bilstein-De Carbon an der Hinterachse.
• Gürtelreifen 165 HR13.
• Doppeltonhom.
• Elektrische Zeituhr.
• Mittelkonsole mit Holzimitation.

Zum Schluß

Der Insider hat sicherlich schon bemerkt, dass dies noch lange nicht alle Informationen gewesen sind.
Es gibt sehr umfangreiche Literatur über den Opel GT, wovon ich ein Buch für Interessierte
empfehlen möchte:

Opel GT-Projekt 1484
Podszun Verlag
ISBN 3-86133-170-5
Autoren: Etienne Henrion + Stefan Müller

 

 

Die Stylingstudie Aero GT

Für die IAA 1969 in Frankfurt konnte man nicht mehr darauf hoffen, daß der GT die Massen anziehen würde wie 1965. Zudem würde VW und Porsche ihren 914 mit herrausnehmbaren Dachteil vorstellen. Deshalb sollte etwas
neues auf dem Opel Stand zu sehen sein. Opel (unter der Leitung von Charles M. Jordan) präsentierte den Opel CD mit V8 auf der Basis des Diplomat (Länge 457cm, Breite 183cm, Höhe 110cm) und den Aero GT.

 

Ausgehend von Skizzen und Projekten aus dem Jahre 1966 wird der Prototyp in Italien bei Fissore
(roter Aero) angefertigt. Ein GT 1900 wird nach Savigliano geschickt, wo die Spezialisten sofort
mit dem einziehen eines Rahmens unterhalb des Bodens beginnen sowie die Dach- und Heckpartie
großzügig vom Wagen trennen. Der Wagen erhielt eine steil stehende, elektrisch versenkbare Heckscheibe, breitere Felgen aus Stahl, einen Tankdeckel mit Schnellverschluß, ein Heckabschlußblech in mattschwarz sowie die seitlichen schwarzen Zierstreifen, welche später auch auf dem GT/J zu finden waren.

Aufgrund verschiedener zeitgleicher Präsentationsterminen ließ man einen zweiten Aero GT fertigen (blauer Aero). Diesmal jedoch bei Giovanni Michelotti, da man bei Fissore mit den Bauausführungen nicht ganz zufrieden war. Wohl aus Kostengründen entschied man sich jedoch, diesen Wagen nicht zu bauen (snüf). Neue Presswerkzeuge, anderer Rahmen und viele Details, wie z.B. die versenkbare Heckscheibe, hätten diesen Wagen zu teuer werden lassen.

 

Beide Einzelstücke wurden später innerhalb des Werkes verkauft und auch zugelassen. Sie existieren heute noch.

 

Heute gibt es zahlreiche Bausätze mit deren Hilfe zumindest ein Targa entsteht. Zwar nicht ganz original (Heckpartie), aber sie stellen eine Alternative für Frischluftfans dar. Auch Komplettumbauten zum Cabrio sind  erhältlich.

 

 

Marketing in den 70'ern: Nur Fliegen ist schöner

Diesen Spruch keimt heute inzwischen jeder. Ich denke daran kann man gut erkennen, wie Opel die Werbung für den GT anging.

Durch ungewöhnliche Anzeigen und Plakete machte man deutlich, daß man eigentlich nur einen Sportwagen auf dieser Welt zu fahren hat

- Opel GT natürlich.

Zu dieser Zeit völlig provokativ, Sätze wie
"Diesen Sportwagen würde jeder bauen, wenn er nur könnte"

oder "Es gibt wieder Autos" zu veröffentlichen.

 

Wer das Video "Nur Fliegen ist schöner" kennt, weiß um die Länge des Werbespots für das Femsehen (ca. 12 minuten). Heute unbezahlbar.

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